Nierenröntgen (IVP)

Die intravenöse Pyelographie (IVP) oder Nierenröntgen ist eine aufschlussreiche diagnostische Methode zur Untersuchung des Hohlsystems der Nieren und der ableitenden Harnwege. Mit diesem Verfahren können wichtige Erkenntnisse für die weitere Therapie gewonnen werden.

Da es sich bei der Untersuchung um eine Röntgenuntersuchung mit Intravenöser Applikation von Kontrastmittel handelt, muss folgendes beachtet werden:

  • bei akuter Nierenkolik
  • bei Kontrastmittelallergie 
  • bei  Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) 
  • bei Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
  • bei dekompensierter Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden.


Haupteinsatzgebiete:

  • Verdacht auf Hydronephrose (Harnstauung in die Niere)
  • Verdacht auf Urolithiasis (Steinleiden)
  • Verdacht auf Fehlbildungen des Nieren- und/oder harnableitenden Systems (Harnleiter und Harnblase)
  • Beurteilung der Nierenfunktion


Untersuchungsablauf:

  • Zuerst wird eine Nativaufnahme (Abdomenleeraufnahme) des Abdomens im Liegen durchgeführt.
  • Danach erfolgt die intravenöse Applikation eines iodhaltigen Kontrastmittels (300 mg/ml Jod). Die Dosierung beträgt 1 ml pro Kilogramm Körpergewicht.
  • Ungefähr 10-15 Minuten nach Ende der Kontrastmittelapplikation erfolgt die erste Röntgenaufnahme zur Beurteilung der Nierenfunktion.
  •  Die zweite Aufnahme wird nach 20 Minuten aufgenommen und dient der Darstellung der Ureteren (Harnleiter) und der Harnblase, wobei der Patient zuvor seine Blase entleeren sollte.
  • Falls zum Zeitpunkt der zweiten Aufnahme keine befriedigende Kontrastierung erreicht wird, können Spätaufnahmen (1, 2, 4, 8, 16 h danach) angefertigt werden.